Warum Digitalisierung ein wichtiges Thema ist, hat sich bereits vor Jahren selbst beantwortet. Nun gilt es, möglichst am Ball zu bleiben und stetig weiter die digitalen Vorzüge für das eigene Unternehmen zu entdecken – und zu nutzen. Doch wie geht man am besten vor?
Eine fundamentale Erkenntnis ist:
Es muss nicht das gesamte Unternehmen in einem gewaltigen, digitalen Projekt transformiert werden. Zielführender, effizienter und sehr viel leichter und schneller umsetzbar sind kleine Schritte. Dafür müssen Projekte erkannt werden, die sich lohnen. Sogenannte Low Hanging Fruits, die mit geringem Aufwand zeitnah erreichbar sind und Erfolge bringen. Oft handelt es sich dabei um Zeiteinsparungen, höhere Erträge durch neue Entwicklungen oder Folgeaufträge durch nachhaltiges Kundenmanagement.
Als wichtige Basis sollten alle Prozesse im Unternehmen bekannt sein. Nicht nur im Groben, sondern im Detail mit allen wichtigen Abhängigkeiten, Stationen und zentral beteiligten Personen. Das sind erste Daten für Ihre Strategie, die eventuell bereits zum Teil in Form von Anleitungen vorliegen oder ergänzend in jeder Abteilung mit entsprechenden Vorlagen abgefragt und erfasst werden können.
Bereits bei der genauen, systematischen Betrachtung der Vorgehensweisen und Methoden im Unternehmen werden Optionen zur Optimierung sichtbar. Sammeln Sie diese Punkte und Ideen und nehmen über Scoring-Methoden eine Priorisierung vor.
Beispiele für digitale Bereiche, die für Ihre Digitalstrategie untersucht werden sollten:
- Bestmögliche Anbindung ans Internet: Sie möchten, dass der Kontakt zu ihren Kunden, Partnern und Dienstleistern reibungslos verläuft und Ihre Mitarbeiter alle Ressourcen zur Verfügung haben, um zum Beispiel lohnende Strategien für die Transformation ihrer Abteilung zu entdecken und erfolgreich zu entwickeln? Dann kommen Sie um eine leistungsstarke Internetverbindung nicht herum. Auch der Datenfluss für neue Software-Tools und Plattformen erhält so bereits im Vorfeld ein solides Fundament. Dazu gehört auch die regelmäßige Prüfung, ob es inzwischen einen Anbieter mit einem besseren Angebot in Ihrer Umgebung gibt.
- Leistungsfähige Online-Präsenz: Was wünschen Sie sich von Ihrer Vertriebsabteilung? Welche Stärken sollen zentral kommuniziert werden und welche Leistungen sollen möglichst zeitnah abrufbar sein? Diese Aspekte sind häufig 1-zu-1 in einer Website umsetzbar. Ein aktueller Online-Auftritt ist inzwischen sehr viel mehr als nur eine digitale Visitenkarte, über die Kontaktdaten kommuniziert werden. Inzwischen ist es auch keine aktive Firmen-Entscheidung mehr, ob sie in den sozialen Medien aktiv werden. Gespräche über Dienstleistungen und Produkte finden online statt. Nun muss lediglich herausgefunden werden, wo sie am lebendigsten sind und auf welchem Weg erfolgreich an der Kommunikation teilgenommen wird.
- Zentrale Datenerfassung: Wie werden Daten in Ihrem Unternehmen erfasst, abgelegt und ausgetauscht? Eine wichtige Frage nicht nur in Ihrer Produktion, sondern ebenso im Vertrieb oder Einkauf. Schon die automatisierte, digitale Erfassung von Kontaktdaten auf einer Messe beispielsweise, spart Ihrem Vertriebsteam viel Zeit, verhindert manuelle Fehler, verdeutlicht der potenziellen, neuen Kundschaft, dass sie es mit einem modernen Betrieb zu tun haben und führt schneller zu weiterem Umsatz.
- Stabile Remote-Arbeit: Mit der Pandemie wurde in vielen Bereichen deutlich, wie wichtig es ist, dass die Mitarbeiter:innen kurzfristig auch im Home-Office ihre Aufgaben umsetzen können. Dafür müssen vielerlei Aspekte beachtet werden: vom mobilen Arbeitsgerät, über externe, sichere Zugänge zu internen Daten bis hin zum Mobiliar.
- Nachhaltiger Kundenservice: Mit der Zahlungsabwicklung ist eine Kundenbeziehung nicht beendet. Mit fortführenden Tipps, Pflege-Angeboten, kleinen Rabatt-Aktionen für Bestandskunden und ähnlichen Nachfassoptionen rufen Sie sich nicht nur wieder ins Gedächtnis, sondern sorgen dafür, dass die Kund:innen eine positive Bestätigung erhalten, ein gutes Produkt oder Dienstleistung gekauft zu haben. Diese zugehörigen Mitteilungen zu solchen Services lassen sich personalisiert über CRM-Systeme (Customer-Relationship-Management) entwickeln und automatisieren.
Vom kleinen Schritt zum großen Sprung
Die in diesem Text empfohlenen, kleinen, digitalen Schritte können nur als Einstieg betrachtet werden. Um die entscheidenden Wandlungen kommen wir früher oder später für langfristigen Erfolg nicht herum. Also prüfen Sie in jedem Fall für eine parallele Langzeit-Strategie auch folgende Felder für Ihre Transformation, die zur Optimierung Ihrer Abläufe führen können:
- Ressourcenplanung: Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP-Systeme) führen bereichsübergreifend Informationen zu Ihren Ressourcen zusammen.
- Lagerverwaltung: Warehouse-Management-Systeme (WMS-Systeme) optimieren Platz und aufgewendete Zeit in der Verwaltung.
- Einkauf und Lieferketten: Supply-Chain-Management-Systeme (SCM-Systeme) sorgen oft für günstigeren, pünktlichen Nachschub der nötigen Ressourcen.
- Produktlebenszyklusmanagement: Product-Lifecycle-Management-Systeme (PLM-Systeme) steuern Prozesse und Produktdaten.
- Cloud-Lösungen: Um regelmäßig hohen Kosten für die Aktualisierung der notwendigen Hardware zu entgehen, können diverse Services und Anwendungen über das Internet genutzt werden – zur Entlastung des vorhandenen Equipments oder auch initial statt dem Aufbau einer internen Systemstruktur.
Fortlaufende Prüfung Ihrer Digitalisierungsstrategie
Inzwischen ist bekannt, dass wir für unsere Aufgaben in Beruf und Alltag dem „lebenslangen Lernen“ aufgeschlossen gegenüberstehen müssen. Die Gesellschaft, Alltag und Wirtschaft verändern sich mit ihren digitalen Möglichkeiten zunehmend rasant. Daher sollte regelmäßig geprüft werden, ob sich neue Optimierungen, Services, IT-Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle entwickelt haben, die für Ihre Prozesse relevant sind.